04_IMG_5544_SSch_easyHDR-default_800
Vermögenslage

Vermögens- und Ertragslage

Verdichtet nach dem Kriterium ‚lang- und kurzfristig‘ ergibt sich aus Aktiva und Passiva zum Jahresende folgende Vermögens- und Kapitalstruktur des Wohnbau Konzerns:

 

 

31.12.2024

  31.12.2023   Veränderung  
 

T€

%

T€

%

T€

%

Vermögen            
Immobilien 2.160.917 86,4 2.143.309 89,2 17.608 0,8
Anlagen im Bau, Kaufvorleistungen 123.403 4,9 37.860 1,6 85.543 225
Mobilien, Software 1.941 0,1 1.894 0,1 47 2,5
Finanzanlagen 114.734 4,6 108.347 4,5 6.387 5,9
Kurzfristige Aktiva 99.857 4,0 110.869 4,6 -11.012 -9,9
  2.500.852 100,0 2.402.279 100,0 98.573 4,1
             
Kapital            
EK ohne Bilanzgewinn 804.904 32,2 766.175 31,9 38.729 5,1
Bilanzgewinn 50.242 2,0 46.677 1,9 3.565 7,6
Fremdmittel für Investitionen 1.470.544 58,8 1.419.643 59,1 50.901 3,6
Sonst. langfr. Fremdmittel 84.736 3,4 80.094 3,3 4.642 5,8
Kurzfristige Passiva 90.426 3,6 89.690 3,7 736 0,8
  2.500.852 100,0 2.402.279 100,0 98.573 4,1

Das bilanzielle Gesamtvermögen der Gesellschaften wuchs im Geschäftsjahr 2024 um 4,1 %, respektive um gut 98 Mio. € auf 2,5 Mrd. € an. Innerhalb der Aktiva erhöhte sich die Immobilienbuchwerte einschließlich der im Bau befindlichen Anlagen um 103,2 Mio. €, nach planmäßigen Abschreibungen von 37,6 Mio.€ und Abgängen von 390 T€. Fertiggestellte Neu- und Ausbauten in Bonn, Köln und Düsseldorf sowie umfangreiche Sanierungsmaßnahmen trugen als Zugänge zur Erweiterung und Verbesserung des Wohnungsportfolios bei. In den Vorleistungen sind noch nicht fertiggestellte Bauvorhaben in Düsseldorf, Bonn, Köln und Nürnberg mit 117,8 Mio.€ erfasst. Bei den Finanzanlagen handelt es sich um eine langfristige, verzinsliche Kapitalanlage (114,6 Mio. €; Vj. 108,2  Mio. €), die durch jährliche Einzahlungen und Zinsthesaurierung sukzessive ansteigt. In den kurzfristigen Aktiva sind im Wesentlichen mit 58,7 Mio. € die Bestände an abrechenbaren Nebenkosten und Wärmelieferungen enthalten, die sich in um 0,9 Mio. € erhöhten. Nach Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs zum 30. Juni 2024 halbierten sich zwar die Kabelanschlussgebühren, dagegen liefen aber generelle Kostensteigerungen der anderen Nebenkosten, insbesondere bei Heizung und Versicherungen. Weiterhin enthalten sind auch die Kautionsguthaben unserer Mieter mit 37,7 Mio.€, deren Bilanzausweis in gleicher Höhe unter den Verbindlichkeiten aus Vermietung bzw. hier unter den sonstigen langfristigen Fremdmitteln erfolgt.

Der nominelle Anstieg des Eigenkapitals um 38,7 Mio. € auf fast 805 Mio. € resultiert aus der Rücklagenzuführung durch Verwendung des vorjährigen Bilanzgewinns gemäß Gesellschaftsbeschluss. Beim Fremdkapital erhöhte sich zum Stichtag die Netto-Neuverschuldung gegenüber Banken und anderen Kreditgebern um knapp 51 Mio. € auf 1.471 Mio. €. Einer Neuaufnahme von 108,7 Mio. € standen dabei im Geschäftsjahr 2024 Regel- und Sondertilgungen von 57,8 Mio. € gegenüber. In den sonstigen langfristigen Fremdmitteln sind neben den Pensionsrückstellungen und den Mieterkautionen passivisch abgegrenzte Zahlungen enthalten. Diese künftig aufzulösenden Einnahmen betreffen Belegungsrechte mit Restlaufzeiten von 4-10 Jahren sowie gewährte Tilgungsverzichte zu öffentlichen Förderdarlehen mit 25-jähriger Laufzeit. Innerhalb der kurzfristigen Passiva wirken sich höhere Beträge für Steuerrückstellungen und für stichtagsbedingte gestiegene Bauleistungsverbindlichkeiten auf die Steigerung zum Jahresende aus.

Nicht nur absolut (+ 42,3 Mio. €), sondern auch in Relation zur Bilanzsumme hat sich unser bilanzielles Eigenkapital (d.h. mit Bilanzgewinn) leicht verbessert, und zwar um 0,4 Punkte auf 34,2 %.

Ertragslage
Die Ertragslage des Geschäftsjahres 2024 wurde durch neue Mieterlöse aus dem erstmaligen (Ganzjahres) -Betrieb neuer Wohnanlagen und generellen Kostenentwicklungen geprägt. Als wesentlich für die diesjährige Konzernergebnissteigerung von 18,6 % sind ebenfalls neutrale Erträge aus dem Verkauf/Abgang des Anlagevermögens zu nennen, vornehmlich Entschädigungsleistungen für abgelaufenen Erbbaurechte und Zuschüsse der öffentlichen Hand, die die umfangreichen technischen Ertüchtigungsmaßnahmen des Berichtsjahres mehr als kompensiert haben.

Infolge dieser Preistendenzen schließt die Wohnbau-Gruppe bei deutlichen Mehrumsätzen in ihrem Betriebsergebnis leicht verbessert gegenüber dem Vorjahr ab. 2024 2023 Veränderung  
  T€ T€ T€ %
Gesamtleistung 253.632 243.532 10.100 4,1
Betrieblicher Aufwand 175.060 166.625 8.338 5,0
Betriebsergebnis 78.572 76.907 1.762 2,3
Finanzergebnis -21.128 -22.318 1.190 -5,3
Neutrales Ergebnis 8.882 2.187 6.597 288,7
Steuern vom Ertrag -10.032 -9.297 -734 7,9
Konzernjahresergebnis 56.294 47.479 8.815 18,6

Ihre Gesamtleistung steigerte die Wohnbau-Gruppe um 10,1 Mio. € (bzw. 4,1 %) auf 253,6 Mio. €. Bei verringerten Erlösschmälerungen von knapp 1,4 Mio. € (Vj. 1,9 Mio. €) verbesserten wir die Erlöse aus Sollmieten um 3,3 % oder 6 Mio.€ auf 187,6 Mio. €. Die Umsätze aus abgerechneten Nebenkosten erhöhten sich von 48,1 Mio.€ auf 55,1 Mio.€, die Wärmelieferungen der Heizwerke außerhalb des Konzernkreises von 2,7 Mio.€ auf 6,4 Mio.€.

Der Anstieg des gesamten betrieblichen Aufwands blieb mit einem Plus von 8,3 Mio.€ unter der Entwicklung der Gesamtleistung. Größte Kostenblöcke waren weiterhin die Betriebs- und Heizkosten (57,9 Mio.€, +7,9 % bzw. +4,2 Mio.€) sowie die technische Aufwands-Maßnahmen zur Modernisierung und Instandhaltung unserer Gebäude und Heiz-Anlagen mit insgesamt 46,5 Mio.€ (+9,4 % bzw. +4,0 Mio.€). In den Kostenentwicklungen zeigen sich weiterhin die Folgen der Energiekrise und bestehender Inflationstendenzen bei privaten und kommunalen Dienstleistungen.

Weitere wesentliche Aufwandskomponenten der Gesellschaft im Betrieb sind die Abschreibungen auf das Anlagevermögen (37,8 Mio. €, + 1,1 Mio.€) und der Personalaufwand (20,3 Mio.€, -1,1 Mio.€). Die Kosten für allgemeine Verwaltung in Höhe von knapp 7,5 Mio. € erhöhten sich um knapp 1,3 Mio.€. Neben den Kosten der Digitalisierung sowie Wertberichtigungen offener Mietforderungen waren insbesondere Beratungsaufwendungen der CSRD-Berichterstattung sowie Gutachtenkosten der Erbbaurechte hierfür ursächlich.

Als Saldo aus Leistung und betrieblichen Aufwendungen erhöhte sich das Betriebsergebnis des Wohnbau Konzerns leicht um 2,3 % und schließt im Geschäftsjahr 2024 mit einem Überschuss von nahezu 78,6 Mio.€ ab.

Das Finanzergebnis verbesserte sich auch infolge der Zinsentspannung am Kapitalmarkt von -22,3 Mio.€ auf -21,1 Mio.€. Die Kostenbelastung unseres Darlehensportfolios konnte auch durch Sondertilgungen und günstige Neufinanzierungen gesenkt werden. Der weiterhin erhöhte durchschnittliche Marktzins reduzierte den Diskontierungs-Aufwand zu den Pensionsrückstellungen. Als positive Komponenten des Finanzergebnisses sind Zinserträge einer Kapitalanlage und zu einem kleineren Teil aus Tagesgeldkonten in Summe mit 4,1 Mio.€ (Vj. 3,6 Mio. €) enthalten.

Das Neutrale Ergebnis 2024 endet mit 8,9 Mio.€ deutlich über dem Vorjahresniveau (plus 6,6 Mio.€). Ursächlich sind erste Kompensationszahlungen i.H.v. 5,6 Mio.€ für die Gebäude der ausgelaufenen Erbpachten sowie mit 2,7 Mio.€ gestiegene öffentliche Zuschüsse zur Förderung energetischer Modernisierungsmaßnahmen.

Die ausgewiesene Ertragsteuerbelastung berücksichtigt mit gut 10 Mio. € (Vj. 9,3 Mio. €) die voraussichtliche Körperschaft- und Gewerbebesteuerung unserer steuerlichen Organschaft mit den Tochtergesellschaften Wohnbau Service Bonn GmbH und der Wohnbau Service Nostro GmbH. Hierbei sind insbesondere steuerbilanzielle Modifikationen (insbesondere höhere Abschreibungen) sowie gewerbesteuerliche Kürzungen für Mieterträge berücksichtigt. Per Saldo aktive latente Steuern des Konzerns werden nicht gebucht.